Vereine

Obst- und Gartenbauverein


Info des Obst- und Gartenbauvereins – Stauden durch Stecklinge vermehren –

Im Mai ist der ideale Zeitpunkt, um sommer- oder herbstblühende Stauden durch Stecklinge zu vermehren. Diese vegetative Art der Vermehrung ist sehr ergiebig, weit ergiebiger als eine Teilung des Wurzelstocks, und bietet sich bei allen Stauden an, die nicht echt aus Samen fallen, also nicht generativ vermehrt werden können. Dazu gehören z.B. Sorten von Hohem Stauden-Phlox (Phlox paniculata), von Herbst-Astern wie Glattblatt- und Raublatt-Astern (A. Novi-belgii, A. Novae-angliae) oder Herbst-Chrysanthemen (Chrysanthemum-Indicum-Hybriden). Die Mühe des Schneidens und Absteckens kann sich durchaus lohnen, z.B. weil eine bewährte Lokalsorte im Handel nicht oder kaum erhältlich ist, oder weil der Name einer im eigenen Garten vorzüglich gedeihenden Sorte unbekannt ist. Der richtige Zeitpunkt für die Vermehrung ist einfach zu ermitteln: Wenn sich die Stängel leicht über den Daumen brechen lassen, ist es soweit. Man geht wie folgt vor: Stängel der zu vermehrenden Pflanzen unter dem dritten oder vierten Blattpaar schneiden. Bei dieser Ernte muss nicht genau geschnitten, sondern nur abgeschnitten werden. Wenn die Vermehrung besonders ergiebig sein soll, kann man nicht nur die Triebspitze, sondern bei ausreichender Länge auch die untere Stängelhälfte als sogenannten Teilsteckling verwenden. Die untersten Blätter bzw. das unterste Blattpaar entfernen und dabei Verletzungen des Stängels sorgfältig vermeiden. Mit einem sauberen, sehr scharfen Messer, am besten einem speziellen Stecklingsmesser, das Stängelende mit einem sauberen Schnitt schräg anschneiden. Die verbleibenden Blätter mit dem Messer um ca. die Hälfte einkürzen, um die Verdunstung zu reduzieren. Multitopfplatten oder kleine Töpfe mit Stecklingserde befüllen und dort mit einem Hölzchen, am besten einem speziellen Pikierstab, ausreichend tiefe Löcher vorbohren. Die Stecklinge so in die Löcher stellen, dass die unteren Blattachseln gut bedeckt sind und der Steckling einen sicheren Stand hat. Kräftig, aber mit Gefühl andrücken. Vorsichtig , aber intensiv angießen und mit einer lichtdurchlässigen Kunststoffhülle (Tüte, Gefrierbeutel …) luftundurchlässig umhüllen oder bedecken. Kühl (im Schatten) und hell aufstellen. Gleichmäßig feucht halten und an kühlen drüben Tagen unbedingt lüften, d.h. die Hülle etwas öffnen, sonst droht Pilzbefall. Wenn die Stecklinge beginnen weiterzuwachsen und sich an den Löchern im Gefäßboden erste Wurzelspitzen zeigen, kann die Abdeckung mehr und mehr geöffnet bzw. entfernt werden. Nach vollständiger Durchwurzelung in größere Töpfe umtopfen oder auspflanzen.

Glockenblumen – Campanula –
Wussten Sie, dass kleine Wildbienen die Blüten der Glockenblumen als Schlafplatz nutzen? Ein Grund mehr, sich eine der vielen Glockenblumen-Arten in den Garten zu holen. Beliebt bei Bienen sind sie alle, ganz besonders bei den Glockenblumen-Scherenbienen und den Glockenblumen-Sägehornbienen. Ab Juni beginnt die Blütezeit der verschiedenen Arten. Es gibt sie höher oder niedriger, für Sonne und für schattigere Plätze, für Steingärten, Staudenbeete oder Wildstaudenpflanzungen. Sie sind entweder hellblau, violett, rosa oder weiß und allen gemeinsam ist die glockenförmige Blüte. Die Hängepolster-Glockenblume (Campanula poscharskyana) ist zum Beispiel ein teppichartiger Dauerblüher für Mauerkronen oder zwischen Trittplatten, die Pfirsichblättrige Glockenblume (C. persicifolia) wird bis zu 1 m hoch und steht fröhlich nickend im Staudenbeet. Die Nessel-Glockenblume (C. trachelium) ist sogar etwas für waldartige Pflanzungen im Halbschatten. Machen Sie es den Bienen etwas gemütlich und pflanzen Sie ihnen hier und da ein paar Blütenschlafplätze.

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