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Bund Naturschutz


Öko-Tipp der Woche
Gutes Essen für alle –
statt Profite für wenige

Die vielen aktuellen Krisen führen die Verletzlichkeit
des derzeitigen Agrarsystems deutlich
vor Augen: „Klima, Corona, Krieg, Welthunger,
Artensterben: Die Landwirtschaft und das gesamte
Ernährungssystem müssen nicht nur
nachhaltiger werden, sondern auch resilienter,
krisenfester. Agrarindustrielle Methoden mit ihren
ökologischen Kollateralschäden, der hohen
Abhängigkeit von fossilen Energien und globalen
Lieferketten sind dabei eher ein Problem
als Teil der Lösung. Der BUND Naturschutz
(BN) betont: Wir brauchen neue Strukturen –
dezentral, regional, vielfältig –, aber auch das
Wissen um nachhaltige Produktionsmethoden.
Beides muss politisch unterstützt werden. Die
notwendigen Veränderungen können jedoch
nur gelingen, wenn das Ganze durch eine
Umstellung der Ernährungsgewohnheiten mitgetragen
wird und zugleich Einkommensperspektiven
für die bäuerliche Landwirtschaft geschaffen werden.
Viel zu wenig Regen, trockene Böden und
schlechte Ernten – die Klimakrise wird auch
bei uns immer bedrohlicher.

Der Wachstumszwang und politische Fehlentscheidungen
sind verantwortlich für das Überhitzen
des Planeten und das dramatische Artensterben.
Viele Höfe müssen dichtmachen,
während weiter große Tierfabriken genehmigt
werden. Weltweit wächst der Hunger und auch
hierzulande wissen viele Menschen nicht mehr,
wie sie ihren Kühlschrank füllen sollen.
Die sozial-ökologische Transformation ist
die Antwort auf die vielfältigen Krisen.

Ohne Agrar- und Ernährungswende verfehlen
wir krachend das 1,5-Grad-Ziel und damit globale
Klimagerechtigkeit. Alle Menschen müssen
sich gesunde Lebensmittel leisten können.
Bauernhöfe und das Lebensmittelhandwerk
brauchen faire Preise.
Wir haben die Krisenprofite satt!
Investmentfonds verdienen an der Spekulation
mit steigenden Nahrungsmittelpreisen. Agrar-,
Lebensmittel- und Düngerkonzerne vermelden
in der Krise horrende Profite. Supermarktketten
mit massiver Marktmacht drehen an den
Preisschrauben. Schluss damit!
Wir schätzen die Arbeit aller, die uns mit
gesunden und hochwertigen Lebensmitteln versorgen.

Gerade in Krisenzeiten sind wir solidarisch
und kämpfen für eine gerechte Gesellschaft:
mit vielen Bauernhöfen, die ländliche Räume
lebendig halten. Mit einer flächengebundenen,
artgerechten Haltung von weniger Tieren.
Mit fairen, regionalen Versorgungsketten und
mehr pflanzlicher Ernährung. Mit gesundem
Essen, einer gerechten Verteilung des Wohlstands
und einem guten Leben ohne Krieg und
Ausgrenzung für alle Menschen weltweit.
Es gibt genug Nahrung, doch sie wird ungerecht
verteilt oder verschwendet.

Viel zu viel Essen landet als Futter im Trog, Agrosprit
im Tank oder Abfall im Müll.
Teller statt Trog und Tank – Lebensmittelverschwendung
stoppen!
Für die sozial gerechte Agrar- und Ernährungswende
gingen zum Auftakt der Agrarmesse
„Grüne Woche“ im Januar wieder viele Menschen
mit dem BUND in Berlin auf die Straße.
Auch Sie können durch nachhaltigen Einkauf
und Ernährung mithelfen, indem Sie darauf
achten, dass Ihre Lebensmittel regional, saiso-
nal und biologisch sind.

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