Vereine

Obst- und Gartenbauverein e.V. Aschaffenburg-Schweinheim


Info des Obst- und Gartenbauvereins – Aktuelles im Obstgarten
Auch ohne Früchte oder Blätter lassen sich unsere Obstgehölze im Winter anhand ihrer Knospen, der Rinde oder auch durch ihren Habitus voneinander unterscheiden. Dies ist auch Grundlage für den richtigen Schnitt. Gleichzeitig wird durch das genaue Beobachten der Pflanzen unser Verständnis für die Natur und die vielfältigen Entwicklungs- und Wachstumsprozesse gefördert. Markantes Unterscheidungsmerkmal verschiedener Obstarten sind ihre Blatt- und Blütenknospen. Blattknospen bringen neue Blätter und Triebe hervor und sind in der Regel an ihrer länglichen, spitzen Form zu erkennen. Blütenknospen hingegen haben vielfach eine dicke, rundliche Form. Allerdings gibt es,
wie häufig in der Natur, viele Ausnahmen von der Regel.

Erkennungsmerkmale von Kernobstbäumen im Winter
Zum Identifizieren einer Obstart schaut man sich die einzelnen Triebabschnitte des Holzes erst einmal genauer an. Bei Äpfeln und Birnen findet man am einjährigen Holz, also dem im Vorjahr gebildeten Triebabschnitt, nahezu ausschließlich Blattknospen. Am zwei- und mehrjährigen Holz sitzen dann, an Kurztrieben unterschiedlichster Art, die deutlich dickeren Blütenknospen. Beim Fruchtholz lassen sich Fruchtruten, Fruchtspieße, Ringelspieße und Fruchtkuchen unterscheiden.
Fruchtruten haben eine Länge von 10 – 30 cm und tragen seitlich Blattknospen und endständig eine Blütenknospe.
Fruchtspieße sind sehr kurze Triebe mit einer Länge zwischen 2 und 10 cm und endständiger Blütenknospe.
Als Ringelspieße bezeichnet man mehrjährige, ebenfalls sehr kurze und gedrungen
wachsende Fruchttriebe mit wulstigen Ringen, die durch die Narben abgefallener Blätter gebildet werden.
Fruchtkuchen sind verdickte Kurztriebe am älteren Holz, an denen schon mehrmals
Früchte bzw. Blütenknospen gesessen haben.
Apfel- und Birnbäume lassen sich durch ihren Habitus, die Borke (Rinde) und die Farbe der einjährigen Triebe voneinander unterscheiden. Birnbäume haben eine starke Mittendominanz und wachsen daher eher schlank aufrecht, während Apfelbäume einen mehr breitpyramidalen Wuchs entwickeln.
Die Borke älterer Birnen ist dunkel graubraun und rissig. Bei älteren Apfelbäumen löst sich die Rinde häufig schuppenförmig ab, wodurch eine typische Musterung mit grauen und rötlichen Farbtönen entsteht. Die jungen Triebe sind bei Äpfeln häufig rotbraun mit hellen Lentizellen und die Blattknospen liegen eng am Trieb an. Bei Birnen sind sie hellbraun bis braun und haben leicht abstehende Blattknospen.
Zum Kernobst gehören auch noch die Quitten, deren Knospen aber ein komplett anderes Aussehen besitzen. Die Blütenknospen werden endständig, also an der Spitze einjähriger Triebe, gebildet. Sie lassen sich aber aufgrund ihrer Größe nicht ohne Weiteres von den Blattknospen unterscheiden. Die Rinde junger Quittentriebe ist rötlich, mit feiner Behaarung und von zahlreichen auffälligen Lentizellen überzogen. An den Stämmen älterer Quittenbäume blättert häufig die Rinde großflächig ab, wodurch eine Musterung ähnlich wie bei Platanen entsteht. Erkennungsmerkmale von Steinobst im Winter in der nächsten Ausgabe vom Schweinheimer Mitteilungsblatt.

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